16. Oktober 2025
Wenn britischer Humor auf kriminelle Energie trifft, ist das Chaos nicht weit. „Ladykillers“ feierte am 15. Oktober 2025 Premiere – ein echter Klassiker des schwarzen Humors: pointiert, charmant und mit einer Prise Exzentrik.
Nach dem gleichnamigen Filmklassiker von William Rose, in einer Bühnenfassung von Elke Körver und Maria Caleita, entfaltet sich ein herrlich schräges Verbrechensszenario rund um ein „Streichquartett“, das nichts Geringeres als den perfekten Coup plant.
Ein Plan, so brillant wie zum Scheitern verurteilt
Die Geschichte beginnt harmlos: Eine Gruppe vermeintlicher Musiker quartiert sich bei der rüstigen Witwe Mrs. Wilberforce ein. Tee, Kammermusik und ein gemütliches viktorianisches Haus – die perfekte Tarnung für einen raffinierten Raubüberfall. Doch während der Plan in der Theorie reibungslos klingt, bringen Eitelkeiten, Missverständnisse und ein höchst eigenwilliges Schicksal die Gangstertruppe rasch aus dem Takt.
Und Mrs. Wilberforce? Sie entpuppt sich als weit mehr als die nette alte Dame von nebenan – mit britischer Höflichkeit und messerscharfem Witz bringt sie die Verbrecher Stück für Stück ins Wanken.
Ein Ensemble mit kriminell guter Spielfreude
Regisseur Thomas Wingrich inszeniert den Stoff als temporeiche Krimikomödie mit liebevollem Blick für schräge Figuren und Situationskomik. Vera Müller brilliert als unerschütterliche Mrs. Wilberforce, umgeben von einem erstklassigen Ensemble: Thilo Herrmann, Silvio Hildebrandt, Pablo Nina Toculescu, Henning Wolff, Katrin Martin, Jutta Schröder und Alejandro Ramón Alonso.
Für das Bühnenbild zeichnet Erwin Bode verantwortlich und lässt das Publikum in ein detailverliebtes England voller Charme und Ironie eintauchen.
„Der Coup so brillant – und das Scheitern so herrlich erbärmlich: eine köstliche Mischung aus Arsen und Spitzenhäubchen und der Olsenbande“, bringt Regisseur Thomas Wingrich das Stück augenzwinkernd auf den Punkt.